Versandhandel

Maersk als neuer Logistikpartner fürs eCommerce

Die A.P. Moller-Maersk Group, bekannt als Maersk, ist eine dänische Unternehmensgruppe. Wenn auch aktiv in verschiedenen Geschäftsbereichen, sind die Bereiche Logistik und Transport ihr Steckenpferd. Als größte Containerschiffsreederei transportiert Maersk jährlich circa 12 Millionen Container und liefert weltweit. Nun will sich Maersk als neuer Logistikpartner fürs eCommerce aufstellen.

Denn der Versandhandel wächst und lag schon in den vergangenen Jahren deutlich über dem Durchschnitt des Einzelhandels. Außerdem hat die Corona-Pandemie das Wachstum weiter beschleunigt. 2020 verzeichnete der E-Commerce regelrechte Rekordumsätze. Laut Branchenverband BEVH stieg der Brutto-Umsatz von Waren im E-Commerce im letzten Jahr um 14,6 Prozent auf 83,3 Milliarden Euro.

Zwei neue Anbieter für Paketzustellung

Nun beabsichtigt Maersk, noch stärker von diesem anhaltenden Wachstum zu profitieren. Demnach will das Unternehmen seinen Einsatz im E-Commerce-Sektor in Europa und den USA durch zwei Anbieter für Paketzustellung im Online-Handel intensivieren. Zum einen handelt es sich hierbei um den kürzlich erworbenen US-amerikanischen Fulfillment-Dienstleister Visible Supply Chain Management (SCM). Die Übernahme des niederländischen Logistikunternehmens B2C Europe ist zum anderen bereits angekündigt.

Visible SCM verspricht, etwa drei Viertel aller US-Gebiete innerhalb von 24 Stunden und etwa nahezu 100 Prozent innerhalb von 48 Stunden beliefern zu können. Dazu übernimmt B2C Europe Paketzustellungen für Logistikunternehmen, Marken und Händler und setzt seinen Fokus auf grenzüberschreitende Lieferungen.

Konkurrenz für DHL und Co.?

Indem es Maersk gelingt, seinen Kunden lückenlose, zuverlässige Lieferketten bis auf den letzten Meter zu bieten, könnte es zum ernstzunehmenden Konkurrenten für KEP-Dienste werden. Die Sammelbezeichnung KEP steht im Deutschen für Kurier-, Express- und Paketdienst. Hiesige KEP-Anbieter sind Deutsche Post und DHL, DPD, Hermes, UPS und weitere.

Mit der Übernahme von B2C Europe plant Maersk europaweite Tarife für die letzte Meile mittels einer vereinfachten Schnittstelle. Und das könnte für Auftraggeberinnen und -geber die vollständige Kontrolle und Transparenz aller Paketzustellungen bedeuten.

Gemäß Maersk Ocean & Logistics Vorstandsvorsitzendem Vincent Clerc wolle man die E-Commerce-Logistikkapazitäten des Unternehmens stark ausbauen und das bereits bestehende End-to-End-Lieferkettenangebot ergänzen. Dadurch könnten Geschäftskunden über beliebige Vertriebskanäle verkaufen, verschieden liefern und dabei die Lieferkette problemlos verwalten können. Besonders kleine und mittelständische Kunden habe der Logistikkonzern dabei im Visier. Somit könnte Maersk als neuer Logistikpartner fürs eCommerce auch bald für den deutschen Versandhandel eine interessante Option darstellen.