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Amazon entfernt 200 Millionen Fake-Bewertungen

Seit geraumer Zeit geht Amazon gegen Fake-Bewertungen auf seiner Plattform vor und informiert über neue Entwicklungen diesbezüglich. Nun gibt das Unternehmen bekannt, dass es allein letztes Jahr über 200 Millionen gefälschte Rezensionen gelöscht hat.

Alleine beim Löschen der gefälschten Bewertungen bleibt es aber nicht. Der Konzern lässt auch Agenturen, die ihr Geschäft mir gefälschten oder erfundenen Rezensionen machen, strafrechtlich verfolgen. Allein in Deutschland prozessierte Amazon 2018 gegen 30 solcher Unternehmen, was sich häufig als schwierig gestaltet, denn die Agenturen sitzen oft im Ausland.

Ein teures Unterfangen

Trotz der Anstrengungen gibt es immer mehr Fake-Bewertungen auf den Online-Markplätzen. 2020 gab es so viele falsche Rezensionen wie noch nie. Die Verfolgung der Fake-Bewerter kostet Amazon nicht nur viel Zeit und Aufwand, sondern auch Geld. Laut Angaben des Online-Konzern belaufen sich die jährlichen Kosten auf etwa 700 Millionen Dollar. Das Unternehmen fixiert dabei nicht nur kleine Händler, sondern schreckt auch nicht vor großen Hausnummern wie dem chinesischen Anbieter Aukey und Ravpower zurück.

Die Produkte von Aukey zum Beispiel wurden aufgrund vieler Fake-Bewertungen entfernt und noch heute befindet sich unter fast allen Artikeln der Vermerk: „Derzeit nicht verfügbar“. Und der Hersteller Ravpower verschickte mit seinen Produkten Gutscheine über 35 Dollar mit der Bitte um eine positive Rezension. Der Gutschein war natürlich nur Einlösbar nachdem eine positive Bewertung abgegeben wurde.

So kaufen Betrüger Amazon-Bewertungen

Ein Datenleck Ende 2020 offenbarte wie Unternehmen häufig Fake-Bewertungen kaufen. Zum Beispiel kommen chinesische Händler mit Hilfe von Telegram an ihre guten Bewertungen. Dabei posten dort sogenannte Agenten Produkte, die auf Amazon erhältlich sind und fordern Interessenten dazu auf die Artikel zu bestellen und mit 5 Sternen zu bewerten. Im Anschluss schickt der Bewerter einen Screenshot der Rezension an den Agenten und erhält den Kaufpreis voll zurückerstattet. Das Leck brachte genau diese Screenshots im Netz zum Vorschein.

Doch nicht nur Amazon hat ein Problem mit Fake-Bewertungen. Mittlerweile kann man auch leider den Rezensionen auf Reiseportalen nicht bedingungslos Glauben schenken.