AmazonEbayNachhaltigkeitVersandhandel

Wie Onlinehandel ihre Nachhaltigkeit boosted!

Die Möglichkeit Online so gut wie alles Bestellen zu können ist schon was Tolles. Praktisch, schnell und ohne extra Umwege kann alles, was man im Alltag braucht direkt zu einem nach Hause gebracht zu werden. Doch lohnt sich diese Art von Verkauf auch nachhaltig für die Händler? Laut Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh) Ja, denn „Der Onlinehandel ist sogar nachhaltiger als der stationäre Handel (…). Es ist definitiv besser für die Umwelt, 100 Päckchen in einem Auto auszuliefern, als dass 100 Autos sich in die Innenstädte oder zum Einkaufszentrum auf der Grünen Wiese quälen.“ Dazu kommt, dass E-Commerce sich, durch die vielseitigen Verwendung, einer permanenten Prozessoptimierung unterzieht.

Dennoch herrscht weiterhin Optimierungsbedarf in den Bereichen emissionsfreie Logistik, Verpackungsmüll, CO2-neutrale IT und beim Sicherstellen der sozialen Verantwortung entlang der Lieferketten. In puncto Nachhaltigkeit könne laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes ebenfalls keine Nachteile bei Onlineeinkäufen festgestellt werden.

In der Studie heißt es: „Beim Vergleich von Onlinehandel und stationärem Einzelhandel zeigt sich – bezogen auf die resultierenden Emissionen von CO2-Äquivalenten – in vielen Fällen eine ökologische Vorteilhaftigkeit des Kaufs im Onlinehandel. Der Onlinehandel weist im Vergleich zum stationären Handel häufig effizientere Prozesse in Lagerung und Transport auf.“

Für den E-Commerce ist es ein zunehmend wichtiger Aspekt auch gut für die Umwelt zu sein. Dafür gibt es die sogenannte Sharing Economy. Diese ist kurz beschrieben das Ausleihen oder Weitergeben von Dingen über Onlineplattformen und -marktplätze. Der Leih- und Secondhand-Markt in Deutschland ist zwar noch recht verbesserungsbedürftig, jedoch scheint die junge Generation bereits darauf aus zu sein diesen zu verbessern.

Wenk-Fischer sagt dazu Folgendes: „Viele der Gründerinnen und Gründer oder Beschäftigten in den E-Commerce-Unternehmen gehören zu der Generation, für die es eine Selbstverständlichkeit ist, sich privat und unternehmerisch seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein und entsprechend zu handeln“. Auch schon etwas ältere Mitglieder der Branche wie Michael Otto sei dieser Meinung.

Innovation der Verpackungen

Onlineanbieter wie das Berliner Start-up Grover, erkannten diesen Zeitgeist und haben bereits hochwertige technische Geräte zum Mieten anbieten zur Verfügung. „Wenn man das effizient organisiert, kann es positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Energiebilanz haben“, sagt Stummeyer. Man könnte auch Auslieferungen nach dem Milchmannprinziep mit festen Routen in Betracht ziehen. Bei dieser könnten auch Retouren beim Kunden abgeholt werden.

Eine der größten Sorgen des Onlinehandels ist jedoch der Verpackungsmüll. „Was von unserer Tätigkeit für viele nach außen sichtbar ist, sind Lieferfahrzeuge und Kartons“, meinte Wenk-Fischer dazu. Positive Beispiele für umweltfreundliche Verpackungen wären laut ihm das Praxpack“-Projekt von Otto, Tchibo, Avocadostore und Repack, die „memobox“ der Memo AG, Amazons „frustfreie Verpackung“ oder verschiedene Projekte, die Ware in der Originalproduktverpackung zu versenden. Er sagt dazu: „Gerade bei Letzterem sind die Produkthersteller besonders gefragt, die ihre Ware noch nicht an die Bedürfnisse des E-Commerce angepasst verpacken, sondern immer noch die Display-Funktion und Regaltauglichkeit für den stationären Handel im Fokus haben.“

Verbesserungsbedarf besteht auch beim Verpackungsmaterial. „Die Händler sind gefordert, umweltgerechte und recycelbare Verpackungen anzubieten.“ Viele Kunden sind willens mehr zu bezahlen, wenn sie dafür mit mehr Nachhaltigkeit konsumieren können. Laut dem KPMG Consumer Barometer von 2020 sind 69 Prozent der Kunden bereit, einen Aufpreis für solche Produkte zu zahlen. 55 Prozent der Befragten würden sogar einen Preisaufschlag von bis zu zehn Prozent akzeptieren.