Versandhandel

Weihnachten 2020 – alles wird anders. Und irgendwie auch nicht.

Weihnachten naht, und mancher Händler bangt, wie es wohl dieses Jahr ablaufen wird. Unsicherheit ist der neue Standard 2020. Man weiß nur, das alles dieses Jahr anders ist, aber nicht genau, was in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten passieren wird.

Werden sich die Menschen Weihnachten noch leisten können? Wie viele werden noch arbeitslos oder haben Existenzsorgen?

Fest steht: Onlineshopping ist der große Gewinner der Corona Krise. Nie haben die Deutschen soviel Online eingekauft und digital bezahlt. Nahezu alle Segmente erfahren derzeit einen Wachstumsschub – zum Leidwesen der Einzelhändler. Viele trauen sich immer noch nicht in die Geschäfte, kaufen nur das Nötigste ein, das Stöbern fällt aus. Stattdessen wird sehr kurz und sehr gezielt eingekauft.

Das könnte, nein es wird sogar voraussichtlich, zu wesentlich höheren Bestellmengen im Weihnachtsgeschäft 2020 führen. Und wir erinnern uns daran, das sich der Sommer 2019 für DHL bereits wie Weihnachten anfühlte und Weihnachten 2019 das totale Desaster war – was die pünktliche Zustellung von Paketen anging.

Lieferzeiten sind – durch Amazon, aber auch durch die Erfahrungen 2019 – daher das neue „Gold“ der Shops. Preiskampf gibt es hier und da auch noch, aber hauptsächlich wird den Endverbrauchern immer wichtiger: Ist das Produkt lieferbar und wann erhalte ich es? Hierfür werden auch höhere Preise in Kauf genommen. Somit sollte also mehr Geld eingeplant werden für die Logistik. Einerseits sollte man damit rechnen, das die Paketdienste pünktlich zu Weihnachten die Preise erhöhen, andererseits sollte man mit auf dem Plan haben, das der billigste Anbieter unter Umständen ein Verhalten aufweisen könnte (Paketshoplieferungen statt nach Hause), die zu höheren Retouren (nicht abgeholte Pakete) führen könnte.

Last-Minute Sieg für den Einzelhandel?

Sollten die Ressourcen der Zustellunternehmen wieder so knapp wie letztes Jahr werden, dann könnte der Einzelhandel in letzter Minute ein großes „Revival“ erleben. Die Einzelhändler sollten die Situation daher im Blick behalten. Vorausgesetzt es gibt keine Lockdown, kann ein Chaos im Onlinehandel zu verstärkter Nachfrage im Einzelhandel führen. Andererseits sollte man erst einmal vom Schlimmsten ausgehen und einen Lockdown mit einkalkulieren. Das bedeutet, der Einzelhandel sollte in den Corona-Monaten die Chance genutzt haben, endlich ein Bein in die Onlinewelt zu bekommen.