Datenschutz

Keepass oder KeeperSecurity? Der zweite Teil des Tests.

Am Sonntag hatten wir darüber geschrieben, was Passwortmanager sind und wie Ihnen das kleine, kostenlose Tool „KeePass“ das Leben leichter machen kann. Wie wir gesehen haben, gibt es aber nicht nur Sonnenseiten bei KeePass: gerade wenn viele Mitarbeiter involviert sind, wird es kompliziert, damit immer alle auf dem neuesten Stand sind. Und: Auch unterwegs hat man immer nur die neueste Version, wenn man sie sich vorher heruntergeladen hat.

Daher stellen wir nun eine Online Lösung vor, die ganz einfach im Browser läuft, somit nicht synchronisiert werden muss, auf die alle Mitarbeiter immer Zugriff haben und die trotzdem – laut Stiftung Warentest – sicher und einfach zu bedienen ist. Die Rede ist von KeeperSecurity.

Das „Negative“ gleich vorweg, KeeperSecurity kostet Geld. Wenn Sie sich registrieren, können Sie es aber 14 Tage lang kostenlos testen.
Vergessen Sie erst einmal den Download Link auf der Startseite, für die Grundfunktionen müssen Sie nichts downloaden, Keeper läuft komplett im Browser.
Nach der Registrierung kommen Sie auf ein Dashboard, eine Übersicht der letzten Ereignisse – wie häufig wurden in den letzten 30 Tagen Datensätze geöffnet, wie häufig hat sich jemand angemeldet, wie viele Passwörter wurden geändert und wie häufig ist die Anmeldung fehlgeschlagen. Ihre kompletten Daten bekommen „Sicherheitspunkte“, auf einer Art Tacho wird Ihnen von 0 bis 100 angezeigt, wie sicher Ihre Passwörter sind.

Optional kann man auch die Funktion „BreachWatch“ aktivieren. BreachWatch durchsucht regelmäßig das Darknet nach gestohlenen Kontodaten und benachrichtigt Sie, falls Ihre Benutzernamen dort auftauchen.

Keeper richtet sich ganz klar an Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern. So können Sie Gruppen von Mitarbeitern erstellen, und jeden Mitarbeiter in eine oder mehrere Gruppen einteilen sowie ihm oder ihr mehrere Rollen geben (wie zB „Benutzer“, „Admin“, „Gruppenleiter“ etc).
So können Sie sehr genau festlegen, wer was sehen und/oder verändern darf.

Kommen wir nun zur eigentlichen Passwortfunktion, KeeperSecurity nennt es den „Tresor“.
Wie Sie es – falls Sie Sonntag mitgelesen haben – schon von KeePass kennen, kann man auch hier Ordner anlegen, Unterordner und schlussendlich Passworteinträge. Ein großer und sehr netter Unterschied: Sie können Einträge VERKNÜPFEN.
Das geht wie folgt. Man legt zum Beispiel einen Ordner „Chef“ an und einen Ordner „Mitarbeiter“. Den Chefordner können nur Sie sehen, den Mitarbeiter Ordner alle. Nun legen Sie einen neuen Eintrag im Ordner CHEF an, wie gewohnt mit Benutzername, Passwort, URL, danach klicken Sie den Eintrag mit der rechten Maustaste an und klicken auf „Verknüpfung erstellen“. Keeper fragt Sie nun, wohin verknüpft werden soll. Hier wählen Sie nun den Mitarbeiter Ordner aus.
Das Tolle daran: wenn Sie nun die Logindaten für diesen Eintrag im Chefordner ändern, sind die auch gleich im Mitarbeiterordner geändert – weil der Eintrag eben NICHT doppelt existiert sondern nur verknüpft wurde (kennen Sie vielleicht von Ihrem Shopsystem).

Wenn Sie in einem Eintrag die URL anklicken, dann öffnet sich ein neuer Browsertab, und wie von Geisterhand werden die Login Daten auf der Website eingetragen. In einigen wenigen Fällen (zB bei einem htaccess Popup, oder bei Email Programmen), müssen Sie die Daten „manuell“ rüberkopieren. Aber auch das geht schnell:
– Benutzername anklicken (er wird automatisch kopiert)
– Eingabemaske anklicken und STRG+V drücken
– Passwort anklicken
– Eingabemaske anklicken und STRG+V drücken.

Außerdem bietet Keeper einen Menüpunkt an, in dem Sie Ihre Kreditkartendaten hinterlegen können. Das kann vor allem interessant sein, wenn man unterwegs ist (Keepersecurity gibts auch als App) und die Karte nicht immer dabei hat. Angeblich kann KeeerSecurity die Formulare für Kreditkarten automatisch erkennen und ausfüllen, das klappt aber mehr schlecht als recht.

Fazit:
Für Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern, gerade wenn diese viel unterwegs sind, ist KeeperSecurity eine nervenschonende Alternative zu KeePass. Da alles in der Cloud liegt, sind die Daten immer für alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand. Beruhigend wirkt auch die Kontrolle des Darknet auf gestohlene Einträge. Nicht umsonst hat KeeperSecurity auch bei Stiftung Warentest gewonnen.

Der Preis bewegt sich aktuell bei 3,75 € pro Benutzer und Monat und hält sich damit in einem zivilen Rahmen. Sicherheit hat eben ihren Preis.

Was denn nun? KeePass oder KeeperSecurity?

Die Lernkurve ist KeeperSecurity steiler als bei KeePass. Sie müssen also für KeeperSecurity mehr Zeit aufwenden, bis alles wie gewünscht läuft. Dafür bietet KeeperSecurity (Fishnet sei Dank) inzwischen auch einen Import für KeePass an. Sollten Sie also bereits KeePass benutzen, können Sie auch auf KeeperSecurity umsteigen, ohne alle Daten nochmal abzutippen.

KeePass ist eine tolle Sache für Einzelpersonen, private Haushalte und Teams von maximal drei Leuten. Für den Einstieg reicht es vollkommen und ist auf jeden Fall besser, als gar keinen Passwortmanager zu benutzen. Wächst Ihr Team, oder sind Sie viel unterwegs, dann schont die Cloudversion „KeeperSecurity“ Ihre Nerven und spart Zeit – und macht somit die Kosten mehr als wieder wett.