Versandhandel

Händlerbund fordert Soforthilfe für E-Commerce

In einem öffentlichen Appell hat der Händlerbund an die Politik appelliert, auch die kleinen Onlinehändler nicht zu vergessen.

„Der Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen und aus unserer Corona-Umfrage Anfang März weiß ich, dass die aktuelle Lage für viele Händler enorme Einbußen und Herausforderungen zur Folge hat”, stellt der Bundesvorsitzende Andreas Arlt fest.

Die Studie des Händlerbundes zeigt: Bereits jetzt verbuchen knapp die Hälfte aller Online-Händler empfindliche Umsatzeinbußen. Für einige Online- Händler stellt diese Situation zwar eine Chance dar. Doch zahlreiche kleine und mittlere Online-Shops sehen sich im Bestand ihrer Existenz bedroht, tausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Sinkende Einkäufe durch finanzielle Verunsicherung in der Bevölkerung, Lieferengpässe durch geschlossene Grenzen oder Produktionsausfall in China sind nur einige der Gründe für diese Notsituation zahlreicher Online-Händler.

Händlerbund stellt fünf Forderungen an die Politik
Um die Versorgung der Menschen in unserer Gesellschaft zu gewährleisten und um tausende kleine und mittelständische Unternehmen und die damit verbunden Arbeitsplätze in Zeiten höchster Not zu retten, muss die Politik unverzüglich tätig werden. Fünf Maßnahmen sind aus Sicht des Händlerbundes und seiner Mitglieder jetzt zu ergreifen:

  • Bereitstellung von Soforthilfen: Unverzügliche finanzielle Soforthilfen sind für KMU unumgänglich, um die Auszahlung von Gehältern und den Erhalt der Unternehmen zu sichern.
  • Insolvenzantragspflicht für geschädigte Unternehmen aussetzen: Die Aussetzung der Drei- Wochen-Frist der Insolvenzordnung für von der Coronakrise betroffenen Unternehmen hat sich bisher in außergewöhnlichen Krisenzeiten als Instrument zur Unterstützung von Unternehmen bewährt.
  • Aufrechterhaltung der Infrastruktur: Es muss sichergestellt sein, dass die logistische Infrastruktur in Deutschland aufrechterhalten wird und Transport, Zustellung und freier Warenverkehr gewährleistet sind.
  • Reduzierung und Stundung der Steuervorauszahlungen: Entlastungen bei Steuervorauszahlungen würden dem Erhalt der Liquidität dienen, sowie nachteilige Auswirkungen für das kommende Geschäftsjahr vorbeugen, wenn die Zahlungen z.B. proportional zum Umsatzverlust angepasst werden.
  • Klarheit schaffen: Die Bundesregierung muss eine klare Strategie im Umgang mit dem Coronavirus präsentieren, Unsicherheiten beseitigen und die Dauer der Einschränkungen im öffentlichen Leben klarstellen.

In einer ersten Reaktion auf den offenen Brief hat das Büro von Bundeswirtschaftsminister Altmaier darauf hingewiesen, dass sein Ministerium derzeit alles tue, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise so gering wie möglich zu halten. Die Vorschläge und Forderungen des Händlerbundes habe er zur Kenntnis genommen und werde sie bei den Entschließungen für Hilfen für KMU berücksichtigen.